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Kunstprojekte > Annegret Bleisteiner > Projektarbeiten > Siemensforum Erlangen

Annegret Bleisteiner hat in „Plastic Space“ dem Spektakel des Plastik, dem Umsturz zwischen Kunst und Alltagswahrnehmung, zwischen Stilisierung und Zufall, zwischen Chaos und stringenter Komposition einen vitalen und dynamischen Ausdruck verliehen. Dabei bezieht sie sich auf bestimmte kompositorische Prinzipien der Moderne, wie die geradezu musikalische Lehre von Punkt, Kreis, Linie und Fläche im durchrhythmisierten Bildraum bei Kandinsky. Oder auf den Eigenwert der ungemischt nebeneinander gestellten Komplementärfarben bei Matisse, die unvermittelt gegeneinander gesetzt werden, um als greller Klang eine Sinnlichkeit zweiten Grades, eine Musik der Farben auszubilden. An den absolut gesetzten Farben, an den zum Teil monumentalisierenden geometischen Formen wird die Konstruktion eines Bildraumes aufgehängt: als ein simulativer, ungegenständlicher Raum der ungebundenen Inszenierung und des freien Dekors, der jedoch keine überflüssigen Muster und kein überschüssiges Ornament mehr kennt, weil die Dinge selbst künstlich, beliebig gestaltbar worden sind. Die Objekte verwandeln sich in freie ornamentale Abstraktionen, die durch ein direktes, kräftiges, dabei aber nuancenreiches Farbenspiel belebt werden, das an die Vitalität der Fauves erinnert. Der expressive Farbstrich im Innern der Objekte, die fast typografisch wirkenden Leerstellen, Lücken und Reflexe sorgen für einen kristallinen Effekt, ein Licht, das die Erinnerung an den Glanz des Echten jenseits des vergänglichen Medienglitters wachhält.

Dr. Peter V. Brinkemper



Jenseits (2000) 160 x 230 cm Öl auf Leinwand


Plastik 6 mal (2000) 30x40 cm. Öl auf Leinwand
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