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Kunstprojekte > Annegret Bleisteiner > Projektarbeiten > Art Frankfurt

Zitronenpressen, Schachteln, Becher und Eimer werden zu mehrdeutigen poetischen Knotenpunkten einer Transformation zwischen Kunst und Alltag, die einen besonders spannungsvollen Zustand formuliert.

Roland Barthes hat in den „Mythen des Alltags“ deutlich gemacht, daß mit dem Plastik auf der Ebene der Dinge eine künstlerische Revolution stattgefunden hat: Die Entwicklung eines neuen Bereiches von Alltagsgegenständen bedeutete, daß man auf die alten Verfahren der Imitation von Kostbarem, Seltenen, Wertvollen im materiellen und formalen Sinne verzichtete:

„Das Plastik ist weniger eine Substanz als vielmehr die Idee ihrer endlosen Umwandlung, es ist, wie sein gewöhnlicher Name anzeigt, die sichtbar gemachte Allgegenwart. Und gerade darin ist es ein wunderbarer Stoff: Das Wunder ist allemal eine plötzliche Konvertierung der Natur. Das Plastik bleibt ganz von diesem Erstaunen durchdrungen: es ist weniger Gegenstand als Spur einer Bewegung.
Da diese Bewegung hier nahezu unendlich ist und die ursprünglichen Kristalle in eine Menge von immer überraschenderen Objekten verwandelt, ist Plastik im Grunde ein Spectaculum, das entziffert werden muß: das Spectaculum seiner Endergebnisse. Angesichts jeder Endform (Koffer, Bürste, Autokarosserie, Spielzeug, Stoff, Röhre, Schüssel oder Folie) stellt die Materie sich dem Geist unablässig als ein Bilderrätsel dar. Das beruht darauf, daß die Wandlungsfähigkeit des Plastiks total ist, es kann ebensogut Eimer wie Schmuckstücke bilden.“

Dr. Peter V. Brinkemper



Installation, „Plastic Space“ (2001) ,Bildfeld aus 11 Einzelbildern, mit Bananenornament
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