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Annegret Bleisteiners „Plastic Space“
von Dr. Peter V. Brinkemper
In „Plastic Space“ setzt sich Annegret Bleisteiner
in malerischer und grafischer Form mit der künstlerischen
Darstellung und Inszenierung von Alltagsmotiven auseinander.
Diese Motive mögen aus dem Bereich von Haushalt und
Küche stammen. Und doch fällt sofort die radikale
Abstraktion auf, die freie Gestaltung im Dienst einer
bildnerischen Wirkung, die den Mitteln der klassischen
modernen Kunst verpflichtet ist: Auffällig plakativ
gesetzte Komplementärfarben, beschwingte Linien und
unterteilende Diagonalen, scharf angeschliffene, funkelnde
„Gebrauchs“-Gegenstände, mehrfarbige
und polyforme Hintergründe mit ausschnitthaft vergrößerten
Mustern, ornamentale Flächen, auf denen Arabesken
vor sich hinwimmeln - das sind einige Kennzeichen für
Annegret Bleisteiners malerische Operationen. Die stoffliche
Illusion, die Ordnung der gegenständlichen Realität,
die Verhältnismäßigkeit von Objekt, Maß,
Muster und Design gerät aus den Fugen. Die Welt wirft
die Normalität ab, ausgerechnet im ästhetischen
Zusatz der Dinge: In den Formen und Farben - entgleitet
die Schönheit wie auf einem wildbewegten Surfbrett.
Hinein in einen energiegeladenen künstlichen Raum,
in dem die Materialien und Bruchstücke lustvoll um
ihr Werden, ihren Zusammenhang und ihre Positionen kämpfen.
Zitronenpressen, Schachteln, Becher und Eimer werden zu
mehrdeutigen poetischen Knotenpunkten einer Transformation
zwischen Kunst und Alltag, die einen besonders spannungsvollen
Zustand formuliert.
Caesar(2000), 180 cm x 210cm, Öl auf Leinwand
Diving, Fire wire, Edge (2002) 70 x 80 cm
4 x Blumen (2002) 70 x 80 cm, Öl auf Leinwand
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